Meine ersten Restaurant-Erfahrungen in Japan: Sushi, Ramen und traditionell türkisch?
Mein erstes Mal Essen gehen in Japan: Von günstigem Sushi am Fließband über ein türkisches Restaurant bis hin zu lokalen Ramen – meine Erfahrungen und Highlights!
BLOG
Vincent
2/5/20254 min lesen


Ich bin gestern das erste Mal in Japan Essen gegangen und das direkt zweimal, einmal mittags und dann abends. Ich habe spannende Erfahrungen gemacht und einiges gelernt, vor allem hat es meine Erwartungen übertroffen. Mittags war ich mit einem Kumpel Sushi essen, und abends bin ich mit ein paar Freunden von der Schule in ein traditionell türkisches Restaurant gegangen, und das in Japan!
Sushi am Mittag - Mein erstes authentisches Sushi in Japan
Das Restaurant war fußläufig zu erreichen, in der zweiten Etage eines Kaufhauses, und war mittelmäßig gut besucht, was man am Mittag aber auch erwartet. Mein Mitschüler hat mir erklärt, dass es hier nur "mittelgutes" Sushi gibt, was aber trotzdem schmeckt und dafür auch sehr billig ist. Da ich aber sowieso schonmal gehört habe, dass mittelgutes Sushi in Japan ca. mit gutem Sushi in Deutschland zu vergleichen ist, war mir das relativ egal und ich habe mich gefreut, dass wir jetzt ordentlich etwas zu essen haben, für wenig Geld.
Das Besondere an dem Restaurant war, - man muss dazu sagen, dass ich in Deutschland nur eine Handvoll Mal Sushi essen war, und ich davon auch schon in Deutschland gehört habe - dass man mit einem Tablet das Sushi bestellt hat und innerhalb einer Minute dann ein Teller an einem Fließband angeschossen kam und anhielt, bis man sich den Teller auf den Tisch genommen hat. Und so haben wir dann beide immer einen kleinen Teller, mit der Größe einer großen Untertasse, bekommen, auf dem jeweils zwei Sashimi, also roher Fisch auf Reis serviert, waren. Ein Teller hat jeweils 80 Cent gekostet und so haben wir nach jeweils 7 Tellern ca. 6,50€ umgerechnet ausgegeben. Wir waren wirklich satt, aber das war noch nicht das Beste. Spannend war nämlich auch, dass man Getränke gratis bekommen hat, bzw. man sich einfach eine Tasse nehmen konnte und dann am Tisch fast kochendes Wasser abzapfen konnte, das man dann mit Grüntee-Pulver mischen konnte. Auch war an diesem Restaurant besonders, dass man die Teller sammeln konnte, und am Ende für jeden 5. Teller, den man nach dem Essen dann in ein Fach am Tisch schob, automatisch eine Chance auf einen kleinen Preis hatte. Der Preis an sich war wohl nichts Besonderes, nur ein kleines Spielzeug in einer Plastikkugel, die dann aus dem Automaten kommt, aber mein Schulkamerad hat mich dabei erwischt, wie ich vorgeschlagen habe, dass wir jeder noch einen Teller bestellen sollen, damit wir die 15 Teller knacken und somit noch eine Chance auf das Spielzeug haben. Erst dann habe ich gemerkt, wie raffiniert das System ist, um einen dazu zu bringen, nicht doch noch einen Teller oder zwei zu bestellen.
Wie dem auch sei, wir sind dann zur Selbstzahlkasse gegangen, die einzige Kasse dort, und haben somit keine einzige Interaktion mit einem Angestellten gehabt, was wohl typisch japanisch ist, da diese keine Lust auf soziale Interaktionen haben.
Abends im türkischen Restaurant - Eine Überraschung in Japan
Da einer meiner Schulkollegen Türke ist, hat er uns eine Reservierung in einem traditionell türkischem Restaurant organisiert. Insgesamt waren wir 13 Leute im Restaurant und tatsächlich dann auch die einzigen Gäste, weil das Restaurant dann komplett voll war! Es war also buchstäblich nur ein Raum, der einen Eingangsbereich hatte, an dem man seine Schuhe abstellte und dann in Socken zum Platz ging. Das ist wohl auch typisch japanisch. Natürlich war es traditionell türkisch eingerichtet und dann ging das Essen auch schon los. Anzumerken hierbei ist vielleicht noch, dass man ohne Getränk zu bestellen eine Gebühr von umgerechnet ca. 2,50€ zahlen hätte müssen und das ist wohl typisch in Japan, wobei mir leider keiner erklären konnte, warum dies gängig ist.
Das Essen war großartig und wir haben alle zusammen gegessen, doch ein bisschen waren wir am Ende doch negativ vom Preis überrascht. Jeder von uns hat ca. 36 Euro gezahlt, was in Deutschland vielleicht normal scheint, hier aber im Vergleich aber wirklich teuer war. So viel Essen war es leider auch nicht, aber dafür war es eine sehr schöne Erfahrung und lecker war es auch, man lernt dazu!
Heute Mittag im lokalen Ramen-Restaurant
Heute Mittag war wirklich ein Highlight. Genau gegenüber meiner Haustür gibt es einen lokalen Ramen-Shop, in dem wir heute essen waren. Und das war wieder etwas komplett Neues:
Man stelle sich die Räumlichkeit wie bei einem Dönerladen vor, bei dem man ca. 3 Meter reingehen kann. Man sitzt in einer Reihe am Tresen, wie bei einer Bar, doch statt einem Barmann ist dort ein Koch, der das Essen direkt vor deiner Nase zubereitet und es dir dann einfach reicht, wenn er es fertig gekocht hat.


Und die Ramen/Nudeln/Reisgerichte haben alle wundervoll geduftet. Meine "Carbonara Udon"-Nudeln waren zwar nicht authentisch italienisch, das war aber ja auch gar nicht gewollt. Es war sehr lecker. Hier aber mal ein Bild (die nächsten Bilder werden besser, versprochen) davon:


Insgesamt haben in das Restaurant nur ca. 10 Leute gepasst, wenn überhaupt und die Regel ist wohl so, dass man auch direkt wieder geht, wenn man fertig ist, damit andere, die vor dem Restaurant potenziell warten, auch bald essen können. Ich habe für mein Gericht 5 Euro gezahlt und da kann man echt nicht meckern, ich glaube ich gehe morgen direkt nochmal!
Fazit - Meine ersten Restaurant-Erfahrungen in Japan
Am meisten überrascht hat mich der Preis beim Mittagessen gestern und heute. Sushi ist vor allem in Deutschland eher ein teureres Essen, was man sich mal hin und wieder gönnt, doch hier kann man sich damit sogar billig den Bauch vollschlagen. Und lecker ist es auch! Aber auch die "Pasta" heute Mittag war der Hammer und die Atmosphäre hielt genauso mit. Dass man in manchen Restaurants die Schuhe auszieht, als ob man zuhause wäre, ist für mich völlig fremd, aber das tue ich gerne, denn es ist direkt viel gemütlicher dann. Ich glaube, dass mein Magen zwar für heute voll ist, sich aber erst jetzt gerade ein Hunger auf mehr Restaurants breitmacht. Es ist unglaublich spaßig, hier Essen zu gehen, auch wenn ich noch nicht einmal auf Japanisch essen bestellen kann!