Job und Praktikum in Japan
Mein Job fängt bald an, gestern hat mein Praktikum angefangen. Wie gehe ich damit in Japan um?
BLOG
Vincent
4/1/20253 min lesen


Ich bin in Japan, seit genau 2 Monaten. Ich kann es immer noch nicht ganz fassen. Das Leben geht ziemlich schnell vorbei hier. Manchmal sind die Tage langsam, aber meistens vergehen sie in einigen Augenblicken. Die Wochen reihen sich aneinander, die Routine hat mich eingeholt. Zeit für ein paar neue Herausforderungen.
Mein Praktikum
Ich habe gestern ein Praktikum angefangen, bei der Schule, zu der ich gehe. Ich bin für Marketing und Social Media verantwortlich und schneide nun Videos und lade sie hoch. Viel mehr darf ich gar nicht dazu sagen, sonst verstoße ich gegen meine Schweigepflicht, die hier relativ streng ist, verglichen mit deutschen Verträgen. Mal sehen wie es wird, ich bin gespannt, denn es werden jetzt jeden Tag mindestens vier Stunden meiner freien Zeit weggenommen. Aber da ich mit meinem ersten Buchversuch fertig bin, brauche ich eh ein bisschen Distanz dazu, bevor ich es verbessern kann. Ein Monat ein Praktikum zu machen, ist vielleicht jetzt gar nicht so schlecht.
Meine Arbeit
Ich bin ja immer noch Filmdozent an meiner alten Uni. Ich habe die Aufgabe, einen eigenen Filmkurs zu leiten und diesmal habe ich ihn zum dritten Mal aufgezogen, viel größer als sonst. Schon der zweite Kurs war letztes Semester schon 10x professioneller als der erste und jetzt habe ich mich erneut getoppt. Weil ich aber in Japan bin, muss ich alles von hier aus steuern und das gestaltet sich als herausfordernde Aufgabe. Von Fragen wie "Wie teile ich mir meine Zeit ein", bis hin zu "Wie gestalte ich eine Vorlesung über die Ferne, die die Studenten optimal zum Filmen vorbereitet". Vor allem aber besteht die Frage, wie ich am besten meine Studenten ausbilde, dass sie den größten Nutzen von dem Kurs haben. Denn ich habe ein großes Loch zu füllen. Nach meinem ersten Semester an der Filmuniversität kamen die Studenten zu mir und erklärten mir, dass dies der beste Kurs des Semesters war. Es ist anzumerken, dass mein Kurs nur ein Wahlkurs war, der einmal wöchentlich am Freitag stattfand. Auch heute ist das noch so. Aber sie erklärten mir, dass mein Einsatz und meine strengen Ansätze in ihnen ein Feuer entfacht haben und dieser Kurs besser als jeder richtige Kurs im Studium war. Was sie nicht wissen, ist, dass sie dies auch bei mir geschafft haben. Ja, ich habe mich viel mehr eingesetzt für den Kurs als ich müsste und habe den Studenten Ressourcen in Schauspielern und händischen Filmkursen gegeben. Aber sie haben mir den Respekt erwidert. Weil sie gesehen haben, wie wichtig mir der Kurs war, und wie wichtig mir die Resultate waren, genauso wie der Umgang mit Schauspielern und der Liebe zum Detail, haben sie mir genau das zurückgegeben, sogar mehr. Inzwischen fängt in weniger als 2 Wochen der dritte Teil meines Kurses an und ich habe alles dafür gegeben, diesen Kurs wieder 10x besser zu gestalten.
Inzwischen habe ich so richtige Vorlesungen vorbereitet, die ich in den nächsten Tagen noch ausarbeiten muss, die aber auf dem Niveau von echten Vorlesungen renommierter Dozenten und Sprechern präsentiert werden sollen. Gleichzeitig habe ich einen Trailer für diesen Kurs erstellt, so dass ich neue Schauspieler aus allen Ecken bekomme. Der Trailer und meine Einladungen in Gruppen haben mehr als 1500 Schauspielende erreicht und somit habe ich auch viel mehr Anfragen, bei meinem Kurs mitzumachen. Gleichzeitig habe ich Kontakt mit ehemaligen Kommilitonen hergestellt, die selbst meinen Fußstapfen folgen wollen, mit ihrem eigenen Kurs. Ich habe einige angefragt, ob sie ein bisschen Erfahrung in meinem Kurs sammeln wollen, so dass sie mir helfen und ich ihnen. So könnte ich zum Beispiel erfahrene Filmemacher vor Ort einsetzen, die den Studenten in Problem-Situationen helfen können.
Es starten gerade eine Menge Aktivitäten in meinem Leben, die alle schief gehen könnten. Ich tue mein Bestes, über dem Wasser zu bleiben, auch wenn das Wasser stetig steigt. Gleichzeitig feuert es mich an und ich sehe all die Türen, die sich damit öffnen können. Wenn ich diesen Kurs erfolgreich gestalte, wie kann ich den 4. Kurs, der auch noch in Japan stattfindet, nochmal 10x besser machen? Könnte ich ihn online anbieten? Deutschlandweit? Europaweit? Oder zumindest Berlinweit? Gegen Bezahlung? Wer weiß. Ich denke, dass ich hier etwas gefunden habe, was Menschen begeistert und vielleicht kann ich dem Leser hier ja mal zeigen, was es ist, was meine Studenten unter meiner Aufsicht gedreht haben. Von kompletten Anfängern, die Kameras nicht verstanden haben, bis hin zu den heutigen Klein-Filmemachern, die sie geworden sind. Und das hier sind erst die besten Szenen nach zwei Semestern, also einer Verbesserung. Vielleicht seid ihr ja genauso gespannt, was passiert, wenn ich noch mehr Kohle in die Heizöfen der Studenten feuern kann, aber schaut selbst:
