Joggen in Japan

In Japan zu Joggen ist nicht so einfach wie in Deutschland, vor allem, wenn man mitten in der Stadt wohnt. Wie ich joggen gehe, ohne die Menschen zu stören.

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Vincent

3/6/20253 min lesen

Ich war heute das erste Mal seit einer Weile wieder joggen. Ich habe es mir gestern Abend vorgenommen und bin voller Elan aufgewacht. Doch die Zeit, extra in den Ohori-Park zu fahren, habe ich am Morgen nicht, obwohl dieser zum Laufen ideal ist. Denn im Ohori-Park gibt es um den künstlichen See eine Strecke extra für Läufer, die alle 100 Meter ihren Fortschritt auf dem Sportbelag lesen können. Ziemlich cool, oder?

Joggen in der Stadt

Doch nicht jeder, ich eingeschlossen, hat Zeit, jedes Mal zum Ohori-Park zu fahren, geschweige denn zu laufen. Doch einfach joggen zu gehen, mitten in der Stadt, ist gar nicht so einfach. Denn jeder hält sich an die Verkehrsregeln und die Ampeln sind oft minutenlang rot. Auch soll man nicht in dichten Gegenden rennen, da das das Allgemeinwohl stört oder nervt. Also habe ich mir einen Plan überlegt.

Der Plan

Eigentlich ist die Idee ganz simpel. Wenn ich in der Stadt joggen möchte, dann muss ich mir eine Route mit möglichst wenigen Leuten heraussuchen, und auch eine Route, die möglichst wenige Kreuzungen mit Ampeln benötigt. Und schnell hatte ich eine Idee: In meiner Nähe ist ein Fluss, der ins Meer führt und an diesem Fluss gibt es Wege, die man entlanglaufen kann. Leider nicht die ganze Zeit direkt am Fluss, aber auch an parallelen Seitengassen. Und so habe ich das Problem mit den Kreuzungen zumindest weitgehend gelöst. Natürlich gibt es einige Brücken und damit auch Straßen, die in die Quere kommen, doch insgesamt sind das nicht ansatzweise so viele Kreuzungen wie sonst. Und um nicht so viele Menschen zu stören ist das idealerweise auch ein Weg, den nicht viele Menschen entlanggehen, vor allem nicht früh morgens um halb acht.

Vorsicht in den Straßen

Und dann habe ich es direkt probiert heute Morgen. Ich bin losgelaufen und Richtung Fluss gejoggt, dies hat nur ein paar Minuten gedauert. Doch trotz Beachtens der Verkehrsregeln und leerer Bürgersteige kam aus einer Einfahrt hinter einer Mauer ein großer Laster, der gerade herausfahren wollte. Wir beide erschreckten uns, als wir uns näherten und der Laster bremste sofort von Schrittgeschwindigkeit auf Null ab. Ich entschuldigte mich mit einem Verbeugen und lief weiter. Obwohl ich aufpasste, passierte das und ich war mir sicher, dass sich der Mann im Laster wahrscheinlich gedacht hatte, dass ich ein unkultivierter Ausländer bin. Doch endlich hatte ich nun die Route erreicht, die ich eigentlich entlangjoggen wollte und lief für eine knappe halbe Stunde den Fluss entlang. Es hat ziemlich Spaß gemacht und ich werde diese Route die nächsten Tage noch öfter wiederholen, diesmal aber mit ein bisschen mehr Achtung.

Frische Luft am Morgen

Heute ist nicht das erste Mal, dass ich bewusst früh aus dem Haus gehe, um frische Luft mit Bewegung zu kombinieren. Ich merke, dass ich viel Energie von der frischen Luft bekomme, vor allem nach Nächten mit Klimaanlage. Die Kälte des Windes im Gesicht und die Helligkeit des angehenden Tages vitalisieren mich sehr. Ich kann das sehr empfehlen, es macht auch etwas mit der Mentalität für den Tag. Man ist irgendwie mehr gewappnet für den Tag, auch wenn man nur eine kleine Runde geht.

Fazit

Heute nur eine kleine Erzählung vom Joggen, doch nicht jeder Tag muss ein langer Artikel sein. Ich bin froh, dass ich diese Artikel auch am Morgen schreiben kann, denn es schreibt sich leichter mit einem frischen Kopf, der besonders gut funktioniert, wenn man ein paar Runden gelaufen ist. Jetzt steht bei mir ein kleines Frühstück an, wobei ich auch noch am Überlegen bin, das Frühstück vielleicht auszulassen. Jeden Tag Weißbrot zu essen, ist nicht so gesund. Eine Klassenkameradin hat wohl gestern Vollkornbrot gesichtet, da werde ich heute auf jeden Fall mal vorbeischauen, denn als ich in der deutschen Brotbäckerei gestern war, war ich ziemlich enttäuscht, dass sie nur Teilchen hatten. Aber wie dem auch sei, bis dahin!