Produktiver werden: Wie ich meinen Alltag mit kleinen Schritten verändert habe

Wie ich durch kleine tägliche Veränderungen meine Gewohnheiten optimiert habe – mit praktischen Tipps und Reflexionen für deinen eigenen Alltag.

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Vincent

3/19/20253 min lesen

Ein Tag nach dem anderen

Es ist 14 Uhr nachmittags, und ich befinde mich mitten in meiner zweiten Woche, in der ich um 5 Uhr morgens aufstehe. Natürlich gab es am Wochenende ein paar kleine Schwierigkeiten, weil ich länger wach war. Doch trotzdem klingelt mein Wecker jeden Morgen um 5 Uhr – und ich stehe auf. Dann widme ich mich produktiven Tätigkeiten.

Inzwischen schreibe ich mir täglich alle Aufgaben in meinen Kalender und hake sie ab oder ergänze kleine Kommentare: "halbe Stunde später angefangen", "prokrastiniert", "ausgelassen". Dinge, auf die ich stolz bin, unterstreiche ich. Anfang dieser Woche habe ich mir vorgenommen, jeden Tag 100 Wörter mehr als am Tag davor zu schreiben. Ich weiß, dass das wahrscheinlich nicht ewig funktionieren wird – doch immerhin ist heute der dritte Tag, und es klappt.

Heute habe ich meinen bisherigen Rekord erreicht: 2.300 Wörter. Damit wächst meine gesamte Wortanzahl des vor etwa zwei Wochen begonnenen Buches auf 20.600. Morgen will ich 2.400 Wörter schreiben, sodass ich die runde Zahl von 23.000 erreiche. Allein diese Zahl motiviert mich schon jetzt.

Worauf will ich hinaus?

Jeder Mensch hat etwa 16 wache Stunden am Tag zur Verfügung. Die meiste Zeit meines Lebens habe ich mir gewünscht, gewisse Dinge zu tun:

„Eines Tages will ich dort sein. Eines Tages will ich diesen Beruf haben. Eines Tages will ich mir diesen Traum erfüllen.“

Diese Gedanken kennt wohl jeder. „Bald mache ich…“ Doch irgendwie fehlt oft die Dringlichkeit. Vor einigen Wochen jedoch bin ich aufgewacht und habe sie gespürt. Vielleicht war es mein Geburtstag. Vielleicht der Beginn meiner Japanreise. Was auch immer es war – ich habe realisiert, dass ich fast den gesamten Tag nach meinen Vorstellungen gestalten kann. Ich habe vormittags Schule, doch danach bin ich völlig frei. Diese Freiheit werde ich wahrscheinlich nur dieses Jahr in Japan haben. Wer weiß, welchen Job ich in Deutschland haben werde und ob ich dann noch Zeit für meine Träume finde? Doch jetzt habe ich sie.

Jeden Tag ein bisschen mehr, ein bisschen besser

Wenn man einmal beschreibt, wie der ideale Alltag aussehen soll, hat man einen Startpunkt. Arbeit? Sport? Ein Buch schreiben? Täglich Zeit für Freunde nehmen?

Ich habe meine Liste erstellt:

  • Japanisch lernen

  • Bücher schreiben

  • Lernen, wie man Bücher schreibt

  • Sport

  • Lesen

  • Gesunde Ernährung

  • Morgenroutinen

  • Weniger prokrastinieren und disziplinierter werden

Dann habe ich einfach angefangen. Meine Morgenroutine war zunächst simpel und nicht zeitaufwendig. Ich habe bewusster eingekauft, gekocht, ein paar Minuten am Tag gelesen, morgens etwas Sport gemacht. Mehr nicht.

Jeden Tag habe ich reflektiert: Was lief gut? Was weniger? Was sollte ich ändern? Meine Notizen sind gefüllt mit Gedanken wie:

  • „Zu viel am Handy gewesen.“

  • „Warum saß ich eine Stunde auf der Toilette und habe YouTube-Videos geschaut, anstatt meine Hausaufgaben zu machen?!“

  • „Gut gelesen – morgen könnte es ein bisschen länger sein.“

Diese kleinen Kommentare haben alles verändert. Jeden Tag habe ich mich mit meinem eigenen Alltag auseinandergesetzt. Ich habe analysiert, warum ich müde bin oder warum ein Tag besonders produktiv war.

Manchmal habe ich weniger geschrieben als geplant, aber dafür meine Ernährung optimiert und Sport gemacht. Jeder Tag hatte irgendeine Verbesserung gegenüber dem vorherigen. Selbst wenn ich in einem Bereich „versagte“, habe ich mich in einem anderen weiterentwickelt.

Und wenn ein Tag komplett demotivierend war, habe ich mich hingesetzt und überlegt, woran es lag. Meistens findet man relativ schnell das Loch im Schiff, das man stopfen kann.

Eine Sache pro Tag besser machen

Das reicht schon. Selbst wenn ich gestern nicht viel geschrieben oder zu wenig gelesen habe – ich kann mich heute auf eine dieser beiden Sachen konzentrieren. Meistens verbessert sich die andere dann von selbst. Und wenn ich meine täglichen Ziele erreiche, motiviert das. Natürlich bedeutet das, dass ich zu anderen Dingen Nein sagen muss. Doch es lohnt sich.

Der Stolz, den ich empfinde, wenn ich meine täglichen Aufgaben abhake, ist unbezahlbar.

Nach nur wenigen Wochen ist mein Alltag völlig anders. Ich stehe um 5 Uhr auf, bin ausgeschlafen, mache Sport, schreibe mehr als 2.000 Wörter pro Tag – und erst dann beginnt mein Unterricht. Nach der Schule gönne ich mir bewusst eine lange Pause, weil ich gemerkt habe, dass ich in dieser Zeit einfach mal runterkommen muss.

Doch das meiste habe ich dann ohnehin schon erledigt. Heute standen noch meine Hausaufgaben und dieser Artikel auf meiner To-do-Liste. Danach kann ich entspannen. Zur Belohnung geht es heute ins Izakaya – All you can drink. Ein kleiner Bonus für den morgigen Feiertag in Japan und für mich, weil ich so gut durchgehalten habe.

Aber darüber erzähle ich morgen mehr.

Bis dahin.