Ein stressfreier Morgen und unerwarteter Besuch
Wie ich jeden Morgen stressfrei verbringe und komplett produktiv bin. Als Beispiel mein heutiger Morgen. Auch habe ich heute unerwarteten Besuch bekommen, doch ich habe mich sehr gefreut.
BLOG
Vincent
3/5/20256 min lesen


Ich bin jetzt nun dabei, meinen 3. Morgen in Folge bewusst früher als nötig zu starten. Gestern hatte ich Schwierigkeiten aus dem Bett zu kommen, heute auch. Doch trotzdem habe ich nicht auf den „Snooze-Button“ gedrückt und bin direkt aufgewacht.
Was tue ich jeden Morgen?
Seit drei Tagen wache ich auf und trinke direkt zwei Tassen Wasser, um mich zu hydrieren. Danach setze ich mich auf mein Bett und meditiere 10 Minuten. Und sobald das vorbei ist, schreibe ich für 30 Minuten. Ich reflektiere, visualisiere und affirmiere dabei. Danach lese ich 10-30 Minuten und mache mindestens 10 Minuten Sport oder dehne mich.
Doch wie habe ich die Zeit dafür und woher nehme ich die Energie?
Ganz einfach eigentlich. Die erste Frage ist beantwortbar in vier Worten:
Ich stehe früher auf.
Und die Energie dafür nehme ich, weil ich morgens kein Problem damit habe, etwas Anstrengendes zu tun. Es ist nie lange, und lesen macht mir Spaß. Ich verbiete mir in dieser Zeit ans Handy zu gehen, außer beim Lesen, denn meine Bücher sind auf meinem Handy. Und das Beste daran: Diese Dinge tue ich nach der Schule ungerne, doch nach dem Aufwachen gerne. Denn ich weiß, dass ich innerhalb einer oder zwei Stunden mit allem fertig bin und dann habe ich schon etwas Produktives getan für den Tag. Es ist ein unglaublich gutes Gefühl, direkt ein paar gute Dinge getan zu haben nach dem Aufstehen.
Ich wache auf, ich erledige ein paar Dinge, die ich jeden Morgen tue, um mich weiterzuentwickeln, ich starte den Alltag.
Es ist früh und ich habe Zeit
Da ich jeden Tag viel früher starte, als ich müsste, habe ich gewonnene Zeit. Manchmal bin ich mit meiner Routine fertig und merke, dass ich an anderen Tagen jetzt wahrscheinlich noch schlafen würde.
Und das motiviert
Da es sehr motivierend ist, zu sehen, wie viel ich am frühen Morgen ohne jeden Stress schaffe, beginnt mein Tag mit mehreren Erfolgserlebnissen. Und da ich beim Schreiben auch über die Ziele des Tages nachdenke, setze ich mich mit hoher Energie und Bereitschaft an diese Aufgaben. So hatte ich vorhin vor, meinen täglichen Artikel noch vor der Schule zu schreiben, und so sitze ich hier und schreibe. Auch habe ich bereits einen Spaziergang zu einer deutschen Bäckerei gemacht, um zu sehen, ob sie dort Brot haben. Leider nicht, aber daran konnte ich nichts ändern.
Ich habe mir trotzdem zwei Gebäckstücke gekauft, für umgerechnet ca. 4,50€ und bin zurückgeschlendert. Es macht etwas mit dem Kopf und dem Geist, wenn man morgens an der frischen Luft ist und die Augen sich an die Helligkeit des Tages gewöhnen.
Voller guter Laune habe ich meine Gebäckstücke (ein lecker angebratenes Käse-Schinken-Sandwich und eine Pflaumentasche) auf dem Balkon gegessen. Ich habe keinen Stuhl, doch ich stand einfach da und habe mir die Umgebung angeguckt und den frischen Wind genossen. Und auf einmal aus dem Nichts flog ein Rabe daher.
Unerwarteter Besuch
Aus dem Nichts stand da ein Rabe einen Stockwerk über mir an der linken Ecke des Gebäudes. Er saß da einfach, und schaute sich um. Ich bin von Tieren und ihrem Verhalten schon immer begeistert gewesen und freue mich, wenn sie in meiner Nähe sind. Ich beobachtete ihn für ein paar Momente, und dann schaute er auf einmal auf mich runter. Er wirkte interessiert, warum ich ihn anschauen würde. Und instinktiv riss ich etwas von meinem Sandwich ab, nur eine Ecke. Ich ging den schmalen Balkon ein paar Schritte in seiner Richtung und legte das Stück Sandwich vorsichtig auf das Geländer. Ich guckte ihn bei jedem Schritt nach vorne dabei an, das Essen vor mich haltend, damit er wusste, dass ich gute Intentionen habe. Als ich mich umdrehte und zwei Schritte ging, um Platz zu machen, damit der Rabe sich das Essen holen konnte, hörte ich schon ein lautes „Kläng“. Ich erschrak und drehte mich um. Der Rabe stand da, seine Krallen fest um das metallene Geländer umschlossen. Das Stück Sandwich bereits im Schnabel und mich anguckend. Durch mein etwas zu hastiges Umdrehen flog er nun instinktiv weg. Doch davor schauten wir uns kurz in die Augen. Er flog zu dem Hochhaus auf der anderen Straßenseite und landete dort auf dem Geländer des Balkons. Präsentativ aß er das Stück Sandwich vor meinen Augen. Und dann krähte er mehrmals laut.
Die Raben
Ich brach ein weiteres Stück Sandwich ab, diesmal mit einem Stück Ei und Schinken. Ich legte es wieder auf das Geländer und schritt wieder zur anderen Seite des Balkons. Der Rabe flog erneut zu mir und landete mit dem gleichen „Kläng“ auf dem Geländer. Diesmal blieb er länger sitzen, denn ich schaute erstmal weg, weil ich dachte, dass mein Blick ihn eventuell erschrecken könnte. Dann blickte ich in seine Augen, und keine Sekunde später flog er wieder weg. Ich bin mir nicht sicher, ob es Angst, Desinteresse oder Instinkt des Raben war, doch jetzt wollte ich mir mehr. Ich ließ die Balkontür offen und holte ein bisschen Baguette und zerriss es in mehrere kleine Stücke. Dann legte ich es auf das Geländer. Ich schaute rüber zum anderen Hochhaus und sah drei Raben. Der Rabe hatte seine Freunde gerufen. Ich ging ein paar Schritte zurück und wartete ab was passierte.
Doch erstmal flog keiner los.
Ich wunderte mich warum, mochten sie kein Baguette? Und dann aus dem Nichts tauchte ein vierter Rabe mit hoher Geschwindigkeit über mir auf und bremste mit drei, vier Flügelschlägen ab. Dieser nahm sich das Baguette und blieb länger sitzen. Er schaute mich direkt an, das Baguette zwischen seinem Schnabel und neigte den Kopf. Ich neigte ebenfalls den Kopf. Dann krähte er mit dem Essen im Mund viermal laut und machte sich wieder davon.
Was ein schöner Anblick
Ich wiederholte es noch ein paar Male, und jedes Mal flog ein anderer Rabe vorbei. Die letzten Male flogen mehrere auf einmal, da kam dann wohl etwas Futterneid an die Oberfläche. Doch ich wollte den Raben nicht zu viel trockenes Baguette geben, weil ich glaube, dass sie sich bei zu viel Teig verschlucken können. Bei Enten ist das jedenfalls so, da sich Baguette ausdehnt und im Hals stecken bleiben kann, wenn es trocken ist. Ich ging also wieder rein und dachte darüber nach, wie ich mein Frühstück beenden würde. Ich merkte, dass ich heute noch keine Vitamine gegessen hatte und entschied mich für eine Kiwi. Die esse ich jetzt schon seit Jahren mit Schale, nachdem ich sie natürlich immer gründlich wasche. Doch das harte Ende einer Kiwi esse ich nie, und als ich bei diesem Ende ankam, erinnerte ich mich, dass Raben ja Allesesser sind und so ließ ich nicht nur das Ende, sondern noch einen Extrabissen der reifen Frucht übrig. Ich ging ein letztes Mal auf den Balkon und schaute mich nach Raben um. Doch alle Raben waren weg, bis auf einer. Ob es derselbe Rabe war, wie am Anfang, weiß ich nicht. Aber das war nicht wichtig. Viel interessanter fand ich es, zu beobachten, ob der Rabe anders auf die Frucht reagieren würde. Ob er sie leckerer finden würde als ein Stück trockenes Baguette. Sehr wahrscheinlich.
Ich legte die Kiwi auf das Geländer und ging demonstrativ wieder ein paar Schritte zurück. Tatsächlich kam der Rabe direkt. Er landete, doch nahm die Frucht direkt wieder mit zum gegenüberliegenden Gebäude aufs Geländer. Dort legte er die Frucht vorsichtig ab und es sah so aus, als ob er testen würde, wie das Essen schmeckt, das ich ihm gegeben habe. Er guckte mich für 5 Sekunden an, was ich zumindest in meinem Kopf als kurze Dankbarkeit auffasste und verschlang die Kiwi dann in ein zwei Bissen. Dann flog er davon.
Fazit
Es ist ein ganz normaler Morgen gewesen, als ich aufgewacht bin. Ich war müde, habe nicht so gut geschlafen, bin aber trotzdem aufgestanden. Ich habe meinen kompletten Tag innerhalb der ersten Stunde geplant und mit viel Lesen und Morgengymnastik begonnen. Dann habe ich einen Spaziergang gemacht und gut gefrühstückt. Es sind jetzt etwas mehr als vier Stunden meines Tages um, und mir geht es sehr gut. Kleine Freuden wie die mit den Raben liebe ich. Solche Momente habe ich so gerne, weil sie normalerweise keiner mitkriegt, sie mir aber irgendwie Achtung für die kleinen Dinge geben. Man ist dankbar für solche Erfahrungen, ich zumindest. Ich habe jetzt noch ca. 1 Stunde, bevor ich in die Schule muss, und auch diese Zeit werde ich jetzt produktiv nutzen. Wahrscheinlich mit Vokabeln und Grammatik wiederholen. Und eine Dusche würde mir guttun, das steht noch an!
Bis dahin!