Ein Tag voller neuer Eindrücke – Alltag in Japan mit wachen Augen erleben

Mein Alltag in Japan fühlt sich gleichzeitig aufregend und entschleunigt an. Heute habe ich viel gelernt, köstliche Soba gegessen und über das schnellste Sprachlern-Geheimnis nachgedacht.

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Vincent

2/6/20253 min lesen

Erste Eindrücke Japan
Erste Eindrücke Japan

Was für ein Tag mal wieder.

Es ist erstaunlich, wie viel in den letzten Tagen passiert. Es sind nur keine großen Dinge, sondern vor allem Alltagssituationen, die jeden Tag passieren. Doch durch die schiere Menge bin ich tatsächlich den ganzen Tag in Bewegung. Eine ganz schön anstrengende Woche bisher, doch dazu dann am Wochenende mehr.

Heute war ein schöner Tag

Gestartet hat der Tag wie immer um 7:30 Uhr mit langsam wach werden, ein paar Liegestütze und einer schnellen Dusche in der fast quadratischen Badewanne, in der ich komisch knien muss, um meine Haare waschen zu können. Auf Frühstück habe ich heute verzichtet und dafür in der Pause zwischen den Unterrichtseinheiten beim Kombini zwei kleine Reisgerichte gegessen, die man sich auf die Hand mitnehmen konnte. Der Unterricht war hart, doch ich hatte heute das Gefühl, dass ich bereits in den vier Tagen schon sehr viel gelernt habe. Vor allem das auf japanisch angesprochen werden wird besser und auch wenn mir noch hunderte Vokabeln fehlen, es wird besser.

Jeden Tag lasse ich mir nach dem Unterricht noch spezifisch ausgesuchte Extra-Hausaufgaben geben, dafür werde ich natürlich von meinen Mitschülern belächelt, aber ich lächle ebenso. Der Blick ist bisher noch komplett nach vorne gerichtet, doch gleichzeitig wird meine Wahrnehmung immer voller.

Der Tag in einem fremden Land ist voller Achtsamkeit, es ist wirklich wahnsinnig spannend, wie anders man den Tag wahrnimmt, weil es ja tatsächlich alles neu für einen ist. Wie ich an der Kasse bezahle? Keine Ahnung. Wie ich über die Straße gehe? Mit voller Aufmerksamkeit. Alles, was ich am Tag mache hat meine volle Aufmerksamkeit. Und das ist anstrengend, aber es ist gleichzeitig auch entspannend. Meine Gedanken sind da, wo sie sein sollten und ich merke, dass mich meine Sorgen und andere Gedanken meiner Vergangenheit erst abends im Bett einholen. Zugegebenermaßen träume ich dann auch sehr intensiv von all diesen Dingen, doch es ist momentan einfach angenehm, so zu leben.

Auch gibt es mir eine Art von Frieden, zu wissen, dass ich in einem fremden Land bin, weg von all meinen Sorgen und Problemen der Heimat. Ich bin hier, niemand sonst ist hier. Nichts verfolgt mich, außer Gedanken, die ich zulasse.

Heute Nachmittag war ich mit einer Lehrerin und einer kleinen Gruppe in Fukuoka spazieren. Sie hat uns innerhalb einer kleinen Route Geschäfte aller Art gezeigt, Restaurants und Schreine. Danach waren wir in einem sehr, sehr, sehr, SEHR leckerem Soba-Nudel-Restaurant und haben dort in einem privaten Raum, natürlich in Socken, gegessen. Es war unglaublich gemütlich und das Essen war wirklich himmlisch. Ich habe mein erstes Bier in Japan getrunken und einfach die Gespräche auf Englisch und Japanisch genossen. Danach sind wir zurück zur Schule gelaufen und jetzt ist es schon nach 9 Uhr abends.

Ich habe heute viel über die Kultur Japans gelernt, doch nicht mehr die Kraft, davon zu berichten. Eine Sache aber noch: Ich habe meine Lehrerin gefragt, was der schnellste Weg, japanisch zu lernen, sei. Sie hat mir darauf deutlich erklärt, eine japanische Freundin zu haben, würde meinen Japanisch-Fortschritt nach vorne katapultieren. Also vielleicht sollte ich mir überlegen, ob es taktisch schlau wäre, eine Japanerin zu daten... haha!

Wie auch immer, ich freue mich auf morgen, da habe ich zwar nochmal viel Unterricht, aber dann ist erst mal Wochenende. Und an diesem Wochenende habe ich einen kleinen Trip vor, vielleicht sogar mit meiner Kamera, dass hier mal endlich ein paar gute Bilder erscheinen können.

Ich freue mich auf die weiteren Tage und werde natürlich berichten. Jetzt heißt es aber erst einmal, Schlaf nachholen und Energie tanken! Bis dahin.

Vielleicht willst du ja in den Artikel von gestern reinschauen, wenn du noch ein bisschen lesen willst: Meine ersten Restauranterfahrungen in Japan!