Mein erster Einkauf in Japan – Sprachbarrieren und Überraschungen

Mein erster Einkauf in Japan war eine Herausforderung: Vergessene Floskeln, unklare Verpackungen und ein bisschen Verwirrung. Doch am Ende habe ich es geschafft!

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Vincent

2/2/20253 min lesen

Mein erster Einkauf in Japan - Verlorene Floskeln und rätselhafte Lebensmittel

Ich komme gerade von meinem ersten Einkauf in Japan und es war verwirrend, aber ich habe es dennoch geschafft. Ich habe schon erwartet, dass ich Probleme haben werde mit der Sprache, und deswegen habe ich mir davor versucht, Floskeln für den Supermarkt zu merken.

Die vergessenen Floskeln - plötzlich sprachlos

Ich habe mir natürlich extra Floskeln herausgesucht, die ich zu den jeweiligen Punkten sagen wollte. So wollte ich folgende Floskeln sagen, je nachdem, wie ich das brauche:

Für den Fall, dass ich eine Tüte brauche: Bitte eine Tüte - Fukuro o kudasai.

Falls ich keine Tüte brauche: Ich brauche keine Tüte - Fukuro wa irimasen.

Falls ich mit Karte zahlen will: Mit Karte, bitte - Kaado de onegai shimasu.

Falls ich bar bezahlen will: Mit Bargeld, bitte - Genkin de onegai shimasu.

Und zum Abschluss das Danke: Danke (beim Verlassen) - Arigatou gozaimashita.

Naja, das war die kleine Vorbereitung, die ich mir vorgenommen hatte, zusätzlich mit einer Liste Lebensmitteln mit japanischer Schreibweise.

Die Lebensmittel auf japanisch

Doch dann im Supermarkt war nichts so betitelt wie auf meiner Liste. Bei Milch stand nicht Milch drauf, sondern natürlich irgendwelche anderen Sachen, wie wahrscheinlich "Bio", "Gute Haltung" usw. Dass das Milch war, war mir ja klar, aber es gibt ja verschiedene Fettanteile etc. Ich habe dann einfach eine Packung mit einer Kuh drauf genommen und jetzt beim Übersetzen mit dem Handy mit WLAN (mobile Daten habe ich noch nicht), merke ich, dass es richtig war.

Es gab natürlich einfache Lebensmittel, wie Gemüse oder Fleisch, aber als es zu den Gewürzen ging und zum Speiseöl, war ich erstmal komplett aufgeschmissen.

Salz und Pfeffer waren glücklicherweise mit Englisch beschriftet, aber ich bin mir sicher, dass diese Versionen immer etwas teurer waren als die anderen. Aber damit konnte ich dann wenigstens sichergehen, dass ich die richtigen Dinge kaufe. Beim Öl und der Sojasoße war ich mir gar nicht sicher. Und zuhause habe ich dann mit meinem Übersetzer erfahren, dass ich aus Versehen Essig und Seetang-Brühe gekauft habe... Da muss ich wohl nochmal los, am besten mit vorgelesenen Sätzen und einer Hilfsperson.

Und dann war ich an der Kasse.

Und was ist mir eingefallen? Erstmal gar nichts. Die Kassiererin hat mich direkt irgendwas mit Fukuro (Tüte) gefragt, was ich zumindest verstehen konnte und dann hab ich "Yes, please... Hai (japanisch für ja)" geantwortet. Peinlich war mir das, dass ich mit all der Vorbereitung nicht mal direkt ja oder bitte sagen konnte. Naja, und dann habe ich wenigstens "Genkin de onegai shimasu" (Mit Bargeld, bitte) rausgekriegt, als sie alles abgerechnet hatte, worauf sie auch mit "Hai" und einem Nicken antwortete. Als ich bezahlt hatte und das Wechselgeld bekommen hatte, wollte ich Danke sagen, doch mein Gehirn hat mir auch da einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ich habe irgendwas in die Richtung gesagt, aber nicht das richtige Danke, soviel weiß ich noch. Und dann habe ich meine Sachen in eine Tüte gepackt und musste mich durch zwei Menschen schlängeln. Die haben mich nicht gesehen und ich habe "Sumimasen" (Entschuldigung) gesagt, und bin durch. Eigentlich bedankt man sich für sowas dann noch auf japanisch, mir ist aber nichts eingefallen. Als Deutscher denkt man sicherlich, dass das schon passt, aber in Japan muss man höflicher sein.

Aufzug

Im Gebäude wieder angekommen, habe ich dann vor dem Aufzug zum ersten Mal im direkten Umfeld einen Japaner getroffen. Dieser hat sich vor mir verbeugt und ich habe das Gleiche angedeutet, so sehr ich das mit einer schweren Tüte konnte. Dann sind wir beide in den Aufzug hinein und wollte den Knopf drücken, ihn aber auch erstmal reinlassen. Als ich dann den Knopf drücken wollte, hat er mich irgendetwas Kurzes gefragt, aber ich habe "nan" (was, welcher) verstanden und habe nach kurzem sichtbaren Überlegen "Juuni" (12) gesagt. Dann hat er es gedrückt und ich mich höflich bedankt. Beim Abschied hat er sich halb zu mir gedreht und sich verbeugt, ich genauso.

Fazit

Es gab einige Momente der Unsicherheit, und vielleicht hätte ich mich doch ein bisschen besser darauf vorbereiten sollen. Und im Nachhinein sind mir einige Begegnungen unangenehm, aber jetzt habe ich dazu gelernt. Dass ich jetzt Essig und Seetang-Brühe gekauft habe, ärgert mich besonders, da ich wirklich lange vor dem Regal stand. Trotzdem war der Einkauf zu 90% erfolgreich und deswegen sollte ich wohl auch zu 90% glücklich sein dürfen.

Beim nächsten Mal werde ich definitiv im Vorhinein die Produkte auf japanisch googlen und dann Bilder davon mitnehmen, dass ich sie mit den Lebensmitteln vergleichen kann. Auch werde ich ein bisschen weniger scheu sein, die Verkäufer zu fragen. Dafür werde ich mir "Wo finde ich ..." - Fragen heraussuchen, die ich benutzen kann.

Wie ich mit meinem schlechten Japanisch meine Reise hierhin überlebt habe? Dazu findest du hier mehr: Vier Flüge nach Japan